Der Wettbewerb um Talente ist intensiver denn je – Unternehmen müssen nicht nur neue Mitarbeitende gewinnen, sondern sie auch langfristig halten. Eine starke Arbeitgebermarke ist dafür der Schlüssel. Doch die Realität sieht anders aus: 65 % der mittelständischen Unternehmen haben keine klare Employer-Branding-Strategie – das zeigt die Employer Branding & Recruiting Studie 2024 von Die Schätzefinder.
Das Problem? Ohne Strategie gibt es keine Identität als Arbeitgeber. Wenn Werte, Kultur und Entwicklungsmöglichkeiten nicht klar kommuniziert werden, springen Talente schnell wieder ab. Tatsächlich nennen 44 % der Unternehmen fehlende Aufstiegsmöglichkeiten als Hauptgrund für Mitarbeiterfluktuation. Und genau hier wird Employer Branding oft unterschätzt: Es geht nicht nur um’s Recruiting, sondern um Mitarbeiterbindung, Unternehmenskultur und echtes Engagement.
Wer in Zukunft als Arbeitgeber punkten will, muss mehr bieten als einen Obstkorb und einen Kickertisch. Digitale Lösungen wie Mitarbeiter-Apps können dabei helfen, Unternehmenswerte erlebbar zu machen, Kommunikation zu verbessern und die Mitarbeiterbindung zu stärken.
Wie gelingt modernes Employer Branding? Welche Maßnahmen helfen wirklich? Und warum sind digitale Tools der Gamechanger? In diesem Artikel bekommst du die Antworten – kompakt, praxisnah und auf den Punkt.
Employer Branding Definition: Warum ist es so wichtig?
Employer Branding beschreibt den strategischen Prozess, mit dem Unternehmen eine attraktive und authentische Arbeitgebermarke aufbauen. Ziel ist es, sowohl bestehende als auch potenzielle Mitarbeiter zu begeistern, um langfristig die besten Talente für das Unternehmen zu gewinnen und zu halten. Dabei geht es nicht nur um das Image nach außen, sondern auch darum, eine Unternehmenskultur zu schaffen, in der sich Mitarbeiter wertgeschätzt und motiviert fühlen.
Employer Branding vs. Personalmarketing vs. Recruiting – Wo liegt der Unterschied?
Diese Begriffe werden oft synonym verwendet, haben aber unterschiedliche Bedeutungen:
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Employer Branding
Langfristige Strategie zur Positionierung als attraktiver Arbeitgeber. Fokus auf Unternehmenskultur, Werte und langfristige Mitarbeiterbindung.
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Personalmarketing
Kurzfristige, gezielte Maßnahmen, um qualifizierte Kandidaten für offene Stellen zu gewinnen (z. B. Social Media Ads, Karrieremessen, Recruiting-Events).
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Recruiting
Der eigentliche Auswahlprozess, von der Stellenausschreibung bis zur Einstellung neuer Mitarbeiter.
Internes vs. Externes Employer Branding: Zwei Seiten einer starken Arbeitgebermarke
Internes Employer Branding
Beim internen Employer Branding liegt der Fokus auf bestehende Mitarbeiter, um Zufriedenheit, Engagement und Loyalität zu fördern.
Maßnahmen:
- Unternehmenskultur aktiv gestalten
- Mitarbeiterentwicklung & Weiterbildung anbieten
- Anerkennung & Benefits für Mitarbeiter schaffen
- Interne Kommunikation optimieren (z. B. durch Mitarbeiter-Apps)
Externes Employer Branding
Der Fokus beim externen Employer Branding liegt bei der Positionierung als attraktiver Arbeitgeber für potenzielle Talente.
Maßnahmen:
- Karriereseiten und Social-Media-Präsenz optimieren
- Employer-Branding-Kampagnen gezielt ausspielen
- Authentische Einblicke in das Unternehmen geben (z. B. über Mitarbeiter-Testimonials oder Behind-the-Scenes-Content)
- Aktives Bewertungsmanagement auf Plattformen wie Kununu & Glassdoor
Die Employer Value Proposition (EVP) – Das Herzstück einer starken Arbeitgebermarke
Die Employer Value Proposition (EVP) ist das Fundament eines erfolgreichen Employer Brandings. Sie definiert, was ein Unternehmen seinen Mitarbeitern bietet und warum sich Talente genau für diesen Arbeitgeber entscheiden sollten. Eine überzeugende EVP hebt das Unternehmen nicht nur im Wettbewerb um Fachkräfte hervor, sondern sorgt auch für langfristige Mitarbeiterbindung und höhere Zufriedenheit im Team.
Was gehört zu einer starken EVP?
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Unternehmenskultur & Werte:
Welche Vision, Mission und Kultur prägt das Unternehmen?
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Vergütung & Benefits
Attraktive Gehälter, Zusatzleistungen & Work-Life-Balance-Angebote
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Karriere- & Entwicklungsperspektiven
Weiterbildung, interne Aufstiegsmöglichkeiten & Mentoring
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Arbeitsumfeld & Flexibilität
Modernes Arbeitsumfeld, Remote-Optionen & flexible Arbeitszeiten
Wie Unternehmen eine authentische EVP entwickeln
Eine EVP ist keine Werbebotschaft – sie muss authentisch, realistisch und nachhaltig sein. Unternehmen sollten ihre EVP nicht nur als Außenkommunikationstool sehen, sondern als echtes Versprechen gegenüber ihren aktuellen und zukünftigen Mitarbeitern. So gelingt die Entwicklung einer überzeugenden EVP:
Mitarbeiterperspektive einnehmen
Die besten Antworten auf die Frage „Was macht unser Unternehmen einzigartig?“ kommen von den Mitarbeitern selbst. Führungskräfte und HR sollten sich intensiv mit der Mitarbeitererfahrung auseinandersetzen. Mögliche Methoden:
- Mitarbeiterbefragungen & Feedback-Sessions → Was wird geschätzt, was fehlt?
- Austausch mit Führungskräften & Teams→ Welche Werte und Versprechen können realistisch gehalten werden?
- Analyse von Arbeitgeberbewertungen → Wo gibt es Optimierungspotenzial?
Klare Botschaft und Differenzierung
Eine EVP sollte in wenigen prägnanten Sätzen ausdrücken, was das Unternehmen als Arbeitgeber besonders macht. Dazu gehört:
- Klare Positionierung: Warum sollte sich ein Bewerber für genau dieses Unternehmen entscheiden?
- Abgrenzung zum Wettbewerb: Welche einzigartigen Vorteile gibt es, die andere nicht bieten?
- Ehrliche Kommunikation: Kein „Buzzword-Bingo“, sondern eine EVP, die sich wirklich in der Unternehmenskultur widerspiegelt.
EVP erlebbar machen & konsequent kommunizieren
Eine gut formulierte EVP bringt nichts, wenn sie nicht in der Praxis gelebt wird. Die EVP muss sich in allen Bereichen des Unternehmens widerspiegeln, von der internen Kommunikation bis zur Außenwirkung:
- In Stellenanzeigen und Karriereseiten integrieren → Die EVP sollte klar in Jobangeboten kommuniziert werden.
- Mitarbeiter als Markenbotschafter einbinden → Authentische Einblicke durch echte Geschichten und Erfahrungsberichte.
- Interne Maßnahmen anpassen → Von Weiterbildungen bis hin zu flexiblen Arbeitsmodellen – die EVP muss im Arbeitsalltag spürbar sein.
Wichtige Maßnahmen für ein erfolgreiches Employer Branding
Ein starkes Employer Branding entsteht nicht von allein – es erfordert eine gezielte Strategie, die sowohl nach innen als auch nach außen wirkt. Mitarbeiter müssen die Arbeitgebermarke spüren, bevor sie nach außen glaubwürdig kommuniziert werden kann. Deshalb lassen sich Employer-Branding-Maßnahmen in zwei zentrale Bereiche unterteilen:
- Interne Maßnahmen → Stärkung der Unternehmenskultur & Mitarbeiterbindung
- Externe Maßnahmen → Sichtbarkeit als attraktiver Arbeitgeber erhöhen
Interne Maßnahmen: Employer Branding beginnt bei den Mitarbeitern
Eine starke Arbeitgebermarke fängt im Unternehmen selbst an. Mitarbeiter sind die besten Markenbotschafter, wenn sie sich wertgeschätzt fühlen und die Unternehmenswerte wirklich leben.
Unternehmenskultur stärken & Mitarbeiter einbinden
Unternehmenskultur beeinflusst direkt, wie engagiert, produktiv und loyal Mitarbeiter sind. Arbeitgeber sollten daher:
- Klare Unternehmenswerte formulieren & leben – nicht nur auf der Website, sondern im Alltag
- Regelmäßiges Mitarbeiter-Feedback einholen – z. B. durch Umfragen oder offene Gesprächsrunden
- Eine starke Community aufbauen – z. B. durch Teamevents, Mentoring-Programme & digitale Vernetzung
Corporate Influencer: Mitarbeiter als Markenbotschafter
Menschen vertrauen Menschen – nicht Werbeanzeigen. Deshalb sind Mitarbeiter die glaubwürdigsten Repräsentanten der Arbeitgebermarke.
- Mitarbeiter aktiv in Social-Media-Inhalte einbinden (z. B. Einblicke in den Arbeitsalltag teilen)
- Interne Erfolge feiern & nach außen tragen
- Mitarbeiter ermutigen, ihre Erfahrungen auf LinkedIn & Co. zu teilen
Offene Kommunikation & transparente Unternehmenswerte
Employer Branding funktioniert nur, wenn die internen Werte mit der externen Kommunikation übereinstimmen. Transparenz und offene Kommunikation sind essenziell:
- Regelmäßige Updates & transparente Entscheidungen (z. B. über Mitarbeiter-Apps)
- Klare Karriereperspektiven & Entwicklungsmöglichkeiten kommunizieren
- Ehrliche Fehlerkultur & Feedback-Kultur etablieren
Externe Maßnahmen: Employer Branding nach außen sichtbar machen
Neben einer starken internen Arbeitgebermarke ist es essenziell, diese auch gezielt nach außen zu kommunizieren. Bewerber informieren sich heute über viele Kanäle – ein überzeugender Auftritt ist entscheidend.
Social Media als Employer-Branding-Instrument nutzen
LinkedIn, Instagram, TikTok & Co. sind nicht nur Marketing-Plattformen – sie sind essenzielle Kanäle für Employer Branding.
- Mitarbeiter-Geschichten & Behind-the-Scenes-Content teilen
- Aktive Präsenz auf LinkedIn, um als Thought Leader sichtbar zu sein
- Karriere-Content auf TikTok & Instagram für die junge Zielgruppe nutzen
Stellenanzeigen & Karriereseite optimieren
Die Karriereseite ist die digitale Visitenkarte eines Unternehmens – sie muss überzeugen.
- Einfacher Bewerbungsprozess & mobil optimierte Website
- Ehrliches Mitarbeiter-Feedback einholen & Verbesserungen umsetzen
- Positive Erfahrungen von Mitarbeitern aktiv fördern
Mitarbeiter-Apps als Schlüssel für eine starke Arbeitgebermarke
Eine starke Arbeitgebermarke entsteht nicht nur durch Außendarstellung – Employer Branding beginnt intern. Unternehmen, die eine offene, transparente und wertschätzende Unternehmenskultur fördern, binden Mitarbeiter langfristig und stärken ihr Image als attraktiver Arbeitgeber. Mitarbeiter-Apps sind dabei ein entscheidendes Tool, um die interne Kommunikation zu verbessern, Engagement zu fördern und Unternehmenswerte erlebbar zu machen.
Warum interne Kommunikation entscheidend für Employer Branding ist
Ein Unternehmen kann noch so attraktive Benefits bieten – wenn die interne Kommunikation nicht funktioniert, leidet die Arbeitgebermarke. Klare, schnelle und transparente Kommunikation sorgt für ein starkes Gemeinschaftsgefühl und ein positives Arbeitsumfeld. Das wirkt sich nicht nur auf die Mitarbeiterzufriedenheit aus, sondern auch darauf, wie Unternehmen nach außen wahrgenommen werden.
- Informierte Mitarbeiter sind motivierte Mitarbeiter – Wer über Unternehmensentwicklungen Bescheid weiß, fühlt sich eingebunden.
- Gute interne Kommunikation reduziert Fluktuation – Mitarbeiter, die sich gehört fühlen, bleiben länger im Unternehmen.
- Employer Branding wirkt von innen nach außen – Zufriedene Mitarbeiter tragen eine positive Arbeitgebermarke authentisch nach außen.
Wie Mitarbeiter-Apps Transparenz & Engagement fördern
In vielen Unternehmen sind Informationen oft schwer zugänglich, Meetings nehmen viel Zeit in Anspruch und die interne Kommunikation läuft über unstrukturierte E-Mails. Mitarbeiter-Apps lösen genau diese Herausforderungen und schaffen eine transparente, effiziente und interaktive Kommunikationskultur.
- Schnelle & direkte Kommunikation – Wichtige Unternehmensnews erreichen Mitarbeiter in Echtzeit.
- Einbindung aller Mitarbeiter, auch remote & mobil – Besonders wertvoll für dezentrale Teams.
- Förderung der Feedback-Kultur – Umfragen & Interaktionsmöglichkeiten stärken das Engagement.
Funktionen & Vorteile einer Mitarbeiter-App
Eine moderne Mitarbeiter-App ist weit mehr als nur ein digitales schwarzes Brett – sie bringt Arbeitgeber und Mitarbeiter näher zusammen und macht Kommunikation interaktiv. Die wichtigsten Funktionen im Überblick:
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Unternehmensnews, Abteilungsinfos oder CEO-Updates erreichen alle Mitarbeiter sofort – egal, wo sie arbeiten.
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Mitarbeiter können anonym oder offen ihre Meinung zu Prozessen, Veränderungen und Unternehmenskultur äußern.
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Neue Mitarbeiter können sich schnell einarbeiten, Formulare digital ausfüllen und sich in der Unternehmenskultur zurechtfinden.
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Gamification-Elemente, interne Challenges oder Social-Walls für Mitarbeiter stärken das Wir-Gefühl.
Fazit: Employer Branding ist ein Muss, kein Trend
Talente zu gewinnen und zu halten, wird immer herausfordernder. Unternehmen, die nicht aktiv in ihre Arbeitgebermarke investieren, verlieren an Attraktivität – sowohl für Bewerber als auch für bestehende Mitarbeiter. Eine starke Employer Value Proposition (EVP) ist dabei essenziell, aber nur wirksam, wenn sie auch im Arbeitsalltag spürbar ist.
Employer Branding beginnt intern. Wer Mitarbeiter aktiv einbindet, eine offene Unternehmenskultur fördert und transparente Kommunikation lebt, schafft eine authentische Arbeitgebermarke. Gleichzeitig ist die externe Wahrnehmung entscheidend: Social Media, Karriereseiten und Bewertungsplattformen sind oft der erste Kontaktpunkt mit potenziellen Bewerbern. Unternehmen, die hier sichtbar und authentisch auftreten, heben sich vom Wettbewerb ab.
Moderne Technologien wie Mitarbeiter-Apps unterstützen diesen Prozess, indem sie die interne Kommunikation stärken, Feedback erleichtern und eine positive Unternehmenskultur fördern.
Employer Branding ist keine einmalige Kampagne, sondern eine strategische Investition in die Zukunft. Wer jetzt handelt, gewinnt nicht nur die besten Talente, sondern stärkt auch langfristig den Unternehmenserfolg.
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